In memoriam Dr. Martin Schmidt (1969-2022)


Im Alter von 53 Jahren ist mein ehemaliger Kollege und guter Freund Dr. Martin Schmidt, langjähriger Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der LMU München, verstorben.

Martin und ich lernten uns während meiner Zeit als Studentische Hilfskraft (2002 bis 2006) kennen. Das Büro der Hilfskräfte von Professor Siemann war im selben Flügel des Historicums untergebracht, wie Martin und sein Doktorvater Professor Hellmuth. In meiner Zeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter (2006 und 2007) wurden Martin und ich nun auch in formaler Sicht, was wir im Geiste bereits zuvor waren: Kollegen. Nach meinem Graduiertenstipendium (2008 bis 2011) verlagerte sich der Mittelpunkt meiner Arbeitswelt an die Bayerische Staatsbibliothek. Leider haben Martin und ich uns seit dieser Zeit immer mehr aus den Augen verloren. Umso mehr hat mich die Nachricht von seinem Tode gleichermaßen überrascht wie getroffen.

Auch wenn wir beide zur Geschichte des 19. Jahrhunderts geforscht hatten, hatten wir keine Schnittmengen in gemeinsamen Veranstaltungen oder Projekten. Was uns verband, war die Suche nach otium, einer die wissenschaftliche Betätigung fördernden Ruhe. Wir fanden diese vor allem außerhalb der Öffnungszeiten des Historicums. Unzählige Abende und Wochenenden haben wir vor allem in den Jahren 2005 und 2006 gemeinsam studierend Tür an Tür im Historicum verbracht. Martin zeichnete sich durch seine hanseatische Frohnatur aus, die er mit persönlichem wie akademischem Tiefgrund verband. Gerne denke ich an die gemeinsamen Mittagessen beim Österreicher (heute Koreaner), den Kaffee bei Hildegard (Konditorei Schneller) oder die Abendessen bei Timors Dönerladen (heute Turka Kebap) zurück.

Ich werde insbesondere seine Hilfsbereitschaft, seinen Humor und das ansteckende Lachen in Erinnerung behalten.

Machs gut, Martin!


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