https://www.academia.edu/11014983/
In seiner zeitgeschichtlichen historiographischen Forschung arbeitet der Referent ich nahezu ausschließlich mit archivierten textlichen Quellen, die in der Regel inhaltlich noch nicht näher erschlossen sind. Die Zugänglichkeit für andere Wissenschaftler, die an den gleichen Quellen forschen wollen, ist zwar durch die jeweiligen Archive gewährleistet, bedeutet jedoch einen nicht geringen zeitlichen und somit ggf. auch finanziellen Aufwand.
Zur inhaltlichen Bearbeitung werden die archivalischen Quellen durch Scan, Fotografie oder Abschrift digitalisiert. Die für Open Data entscheidende Frage lautet, inwieweit und unter welchen Voraussetzungen die dabei entstehenden Digitalisate jenseits ihres genuinen Forschungskontextes durch offene Zugänglichmachung fruchtbar für die allgemeine Forschung werden können.
In diesem Zusammenhang ist auch über geeignete technische Lösungen für den offenen Zugriff nachzudenken. In kleinen kollaborativen Projekten hat der Referent mit unspezifischen Lösungen zum vernetzten Datenaustausch (Dropbox, universitäres Intranet) durchaus positive Erfahrungen gesammelt. Im Kontext von Open Access kann aber auch etwa über umfangreichere Quellenanhänge an den digitalen Forschungspublikationen nachgedacht werden, um zumindest die unmittelbar zur Forschung herangezogenen Quellendokumente auf diese Weise leicht zugänglich zu machen.
Eine intensive Debatte über die Möglichkeiten von Open Data in der Geschichtswissenschaft ist erstrebenswert und aufgrund der großen Zahl anfallender retrodigitalisierter Quellendokumente auch sehr lohnend.
© https://open-access.net/DE-EN/community/open-access-tage/open-access-tage-2013-hamburg/programm/, s.v. „Open Data in der zeitgeschichtlichen Forschung – Chancen und Probleme“