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Am 9. November 1918 verkündete der noch von Wilhelm II. ernannte Reichskanzler Max von Baden eigenmächtig die Abdankung des Kaisers und übertrug sein Amt dem MSPD-Vorsitzenden Friedrich Ebert. Bereits 1917 hatte sich an der Frage der Zustimmung zu den Kriegskrediten die Sozialdemokratie in eine linksgerichtete Unabhängige Sozialdemokratische Partei (USPD) und die verbleibende Mehrheitssozialdemokratische Partei (MSPD) gespalten. Nachdem am Vormittag sein Parteigenosse Philip Scheidemann die Republik ausgerufen hatte, fand sich Ebert zwischen den Fronten von revolutionärer Pragmatik und staatspolitischem Denken wieder.
aus: Forum. Stipendiatisches Magazin der Friedrich-Ebert-Stiftung Nr. 2/2014, S. 60f.