http://www.uni-marburg.de/fb06/mag/lba
http://lba.hist.uni-marburg.de/lba
Das Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden / Lichtbildarchiv Marburg (kurz: LBA) ist eine Sammlung und Dokumentation zur Erforschung original überlieferter Urkunden aus der Zeit vor 1250. Seit 1928 hat es mittelalterliche Urkunden auf dem Gebiet des Deutschen Reiches photographisch erfasst. Seit 2006 wurden die Bestände digitalisiert und in einer Datenbank online bereitgestellt. Das Suchportal selbst ist in seinem Aufbau nicht besonders inituitiv aufgebaut, da das vermeintlich unvermeidbare Faktum einer Anmeldung als erstes ins Auge sticht. Hinter dem Slogan „Gastzugang“ verbirgt sich dann schließlich die eigentliche Suchmaschine, was man definitiv glücklicher hätte formulieren können. Ferner vermisst man auf den Suchportal jegliche Infomationen zum Projekt, die letztlich über den wenig aussagekräftigen Link „Zurück zur Homepage des Fachbereichs“ erreichbar sind. Auf dieser externen Ebene angelangt, bekommt der Nutzer nun doch lang ersehnte Informationen wie eine Projektbeschreibung, das Personaltableau, eine Publikationsliste oder eine Beschreibung weiterer (nicht digitaler) Tätigkeitsfelder.
Im Zentrum dieser Besprechung steht allerdings das digitale Suchportal. Nach einem Klick auf den Gastzugang gelangt man schließlich zu der Suchmaschine (es sei der Hinweis erlaubt, dass der für die Aufgabenstellung dieses Instruments doch essentielle Suchbutton nach allen Regeln einer Schnitzeljagd versteckt ist und nur aufgrund eines ausdrücklichen Hinweises gefunden werden kann). Gesucht werden kann in den Feldern „Aussteller“, „Dynastien“, „Empfänger“, „Archiv“, „Zugangsnummer“, „Überlieferung“, „Mitsiegler“, „Ort“, „Druckort“ und „Datierung“. Die Suchergebnisse präsentieren sich mit einem Thumbnail des Digitalisats, ausführlichen Metadaten sowie einem Shortlink auf die Stellen in den Regesta Imperii. Die Detailansicht bietet darüber hinaus Angaben zum Negativ, der Siegelung oder benutzerspezifische Bemerkungen. Die Digitalisate sind aufgrund des Alters der Fotographien in Graustufen und bis zum Faktor 4 gut zoombar (der ebenfalls vorhandene Faktor 8 liefert zwar einen höheren Informationsgehalt aber auch Verwischungen). Gut gelungen sind die Möglichkeiten einer Darstellung als kontrastverstärkt, kontrastreduziert, negativ oder mit Raster. Wie bei vielen Angeboten dieser Art sucht man einen Permalink vergebens und je nach Ansicht lässt auch das obligatorische Wasserzeichen nicht auf sich warten.
Summa summarum bietet das Angebot durch die digitale Bereitstellung seiner Sammlung und deren Auszeichnung mit Metadaten einen für die mediaevistische Forschung unverzichtbaren Mehrwert. Eine intuitive Nutzerführung, einen ergonomischen Aufbau oder eine Ausstattung mit zeitgemäßen Werkzeugen der Internettechnologie sucht man nur vergebens.