http://geschichte-transnational.clio-online.net
Das „Fachforum zur Geschichte des kulturellen Transfers und der transnationalen Verflechtungen in Europa und der Welt“ aus dem Kooperationsverbund der Clio-Online-Portale stellt einen Fachausschnitt von H-Soz-u-Kult zur Transnationalen Geschichte und verwandten Themen dar. Es gliedert sich nach dem Vorbild von H-Soz-u-Kult in die Bereiche „Chancen“, „Forum“, „Projektankündigungen“, „Rezensionen“, „Tagungsberichte“, „Termine“, „Websites“ und „Zeitschriftenschau“ und bietet somit einen gebündelten Zugang zu verschiedenen Informationen, welche im weiteren Sinne das Themenfeld Transnationale Geschichte betreffen. Ein Blick auf das Impressum offenbart, dass es sich hierbei nicht um Zweitpublikationen aus H-Soz-u-Kult handelt, sondern vielmehr die Beiträge aus geschichte.transnational dort zweitveröffentlicht werden. Denn hinter dem Portal stehen neben einer eigenen Redaktionen zwei fachlich ausgewiesene Herausgeber und ein hochkarätiger Wissenschaftlicher Beirat.
Durch den Bereich „Forum“, welcher sich in „Artikel“ und „Diskussion“ unterteilt, fungiert geschichte.transnational nicht nur als Mitteilungsdienst, sondern auch als Publikationsplattform. So sind wissenschaftlich begutachtete Beiträge zu verschiedenen Bereichen des Themenfeldes enthalten. So bietet der Bereich natürlich vorwiegend Artikel zur Transnationalen Geschichte, wobei auch Beiträge zu verwandten Konzepten, wie der Welt- und Globalgeschichte oder der Metanationalen Geschichte angeboten werden. Darüber hinaus unternimmt geschichte.transnational auch eine wissenschaftstheoretische Beschäftigung mit Transnationaler Geschichte „als neuem Paradigma“ (Kiran Klaus Patel). Leider wird der große Vorzug dieser publizistischen Tätigkeit dadurch eingeschränkt, dass teilweise über mehrere Jahre hinweg keine neuen Beiträge eingestellt wurden. Ferner lehnt die Redaktion eine Publikation bereits andernorts veröffentlichter Beiträge in der Regel ab (Anfrage des Verfassers in eigener Angelegenheit vom Juli 2011 ).
Nichtsdestotrotz schmälert dies nicht den Mehrwert des Portals. Der Bereich Rezensionen enthält Besprechungen einschlägiger Literatur, wobei über den teilweise äußerst weiten Focus trefflich gestritten werden könnte. So gewinnt man bei genauer Betrachtung den Eindruck, dass so ziemlich alles fernab der klassischen eurozentrischen Nationalgeschichte unter „Geschichte des kulturellen Transfers“ subsumiert werden soll (http://geschichte-transnational.clio-online.net/rezensionen/id=13876). Inwiefern geschichte.transnational sich daher den Vorwurf gefallen lassen muss, auf einer Trendwelle mitzusurfen, hängt sicherlich von der Betrachtungsweise des Nutzers ab. Wie Johannes Paulmann 2005 in einer Rezension im unkritischen Kontext bereits feststellte: „Transnational ist in: Das Adjektiv lässt sich leicht einfügen und scheint allen historischen Projekten, ob sie sich nun mit nur einem einzigen Nationalstaat oder mit mehreren befassen, eine unwiderlegbare Rechtfertigung zu verleihen.“ (http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2005-3-163)
Summa summarum gibt es weder an der grundsätzlichen Konzeption noch der Aufstellung des Portals irgendetwas auszusetzen. Einzig dem bereits für den Bereich „Forum“ festgestellten Eindruck mangelnder Aktivität, welcher sich auch bei der mit zehn Titeln nur spärlich ausgestatteten Zeitschriftenschau (http://geschichte-transnational.clio-online.net/zeitschriften) fortsetzt, sollten die Herausgeber und Redakteure sukzessive entgegentreten.