Link-Hint Nr. 6/2010: Feldpostsammlung des Museums für Kommunikation Berlin


http://www.museumsstiftung.de/feldpost

Mit 1.400 online verfügbaren Feldpostbriefen aus dem Zweiten Weltkrieg steht ein Ausschnitt aus dem etwa 90.000 Briefe starken Bestand der Museumsstiftung Post und Telekommunikation zur Verfügung. Die aussagekräftigsten Briefe wurden ausgewählt, digitalisiert, transskribiert und sacherschlossen. Auf den ersten Blick macht das Portal, welches einen Teil der Internetpräsenz der Museumsstiftung bildet, einen eher unscheinbaren Eindruck, da die einführenden Erläuterungstexte eher kurz gefasst sind. Und an der mangelnden Einbettung in den historischen Hintergrund – das sei bereits vorweggenommen – liegt auch einer der Hauptkritikpunkt an dem Portal.

Über eine Volltextsuche (welche in ihrer Wirkmächtigkeit leider mit der Titulatur „Suche“ geschmälert wurde) sind sämtliche online gestellten Feldpostbriefe durchsuchbar. Die Suchmöglichkeiten werden ergänzt durch eine „Stichwortsuche“ [!], wohinter sich allerdings eine klassische Schlagwortsuche verbirgt. Abgerundet werden die Suchmöglichkeiten durch eine „Datum“-Suche, welche allerdings nur eine Eingrenzung nach Monaten ermöglicht sowie eine Suche nach Briefkonvoluten. Die Suchergebnisse werden mit Datum, Verfasser und Adressat versehen angezeigt; die Bedeutung der abschließenden Signaturziffern erschließt sich leider nicht.

Überaus beeindruckend stellen sich die Einzelansichten der Briefe dar. Jeder Brief ist transskribiert, sofern vorhanden mit einem Porträt des Verfassers versehen und bietet die Möglichkeit, in weiteren Briefen des Konvoluts zu stöbern. Die Ansicht wird ergänzt durch biographische Daten zum Autor, wobei viele Fälle nachvollziehbarer Weise nur Rahmendaten zur Biographie bieten können. Ein „Schmankerl“ sind die Digitalisate, welche überaus ansprechend präsentiert werden, allerdings nicht nach den neuesten Digitalisierungs-Standards erstellt wurden. So werden beispielsweise Maßstab, Farbpalette und Vollansicht durchaus vermisst. Wie bei zahlreichen anderen digitalen Angeboten (vgl. LiHi 1/2010, 2/2010, 5/2010) scheint die Angabe eines Permalinks bis heute ein größeres Unterfangen darzustellen.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass es sich um ein liebevoll und sorgfältig erstelltes Angebot handelt, welches allerdings an seiner Fassade etwas arbeiten sollte. Hintergrundinformationen zum Bestand, Einbettung in den historischen Kontext sowie fehlerhaft denominierte Suchfelder seien als Verbesserungsvorschläge an dieser Stelle explizit genannt.

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