Link Hint Nr. 2/2010: Digitale Texte der Bibliothek des Seminars für Wirtschafts- und Sozialgeschichte


http://www.digitalis.uni-koeln.de/

Um es vorweg zu nehmen: Eine digitale Schatzkiste wirtschaftsgeschichtlicher Historiographiegeschichte, welche leider nicht den aktuellen Komfort- und Layoutvorstellungen genügt!

Das Angebot erscheint auf den ersten Blick eher antiquiert. Man möchte fast meinen, es handele sich um einen im Datenbank-Infosystem der deutschsprachigen Bibliotheken überlebten Eintrag. Stellt sich doch die Seite selbst nicht mal ansatzweise nach den neuesten Regeln der Kunst dar: Ein intuitives Navigieren vermisst man genauso, wie ein ansprechendes Layout. Ferner kann es – je nach Geschmack – auch als störend empfunden werden, dass Titel, Stichworte und Schlagworte von A-Z in einer einzigen Seite aufgelistet werden.

Doch genug der Kritik, zumal diese sich ja an eher als oberflächlich zu bezeichnenden Kriterien orientiert. Was hier vorliegt ist eine kleine digitale Schatzkiste. Nicht nur, dass etwa 800 Titel aus dem urheberrechtsfreiem Bereich (bis ca. 1920er Jahre) der wirtschaftshistorischen Forschung online verfügbar gemacht wurden; sie sind zudem sacherschlossen und über eine Browsing-Funktion abrufbar. Hierin besteht der klare Vorteil gegenüber digitalen Sammlungen wie Google-Books: Der Leser muss nicht wissen, wonach er sucht. Er kann vielmehr wie in einem virtuellen Lesesaal herumstöbern.

Auch wenn der Rezensent ob seiner Fakultät kein wirtschaftshistorisches Urteil abzugeben vermag, kann guten Gewissens festgestellt werden, dass es sich um ein Angebot handelt, welches einen hohen Bekanntheitsgrad verdient. Auch wenn es an Standards elektronischen Publizierens (beispielhaft seien hier nur die schmerzlich vermissten persistenten URLs genannt) mangelt und auch die Digitalisate hätten nachbearbeitet werden dürfen, handelt es sich um ein Angebot, von dem nur zu hoffen bleibt, dass es weiter wachsen wird.

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