sliusica generalia Nr. 64 [19.09.2016]
Am 12. Juli 1862 gründeten 22 fortschrittlich-liberal gesinnte Münchner Bürger aus Handwerk, Gewerbe, Industrie, Beamtenschaft und Wissenschaft den „Münchener Darlehen-Verein (mit Solidarhaft)“, die erste Kreditgenossenschaft nach dem Vorbild von Hermann Schulze-Delitzsch (1808-1883) in Bayern. Der Verein etablierte sich rasch. 1865 benannte er sich in „Münchener Industrie-Bank“ um. Ab 1877 hatte die Bank einen eigenen Firmensitz am Petersplatz in München, ab 1899 am Frauenplatz. Sie überstand sämtliche Krisen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit dem sog. Wirtschaftswunder in den 1950er Jahren begann das Bankgeschäft wieder zu florieren. 1964 fusionierte das Institut mit der „Oberbayerischen Volksbank“ zur „Volksbank München“. Seit der grundlegenden Novellierung des Genossenschaftsgesetzes von 1973 konnten fortan auch Nichtmitglieder Geschäfte über Genossenschaftsbanken abwickeln. 1990 fusionierte die „Volksbank München“ mit der „Münchner Bank“ und firmierte fortan unter dem Namen „Münchner Bank eG Volksbank“, seit 1995 unter „Münchner Bank eG“. 2005 folgte eine weitere Fusion, dieses Mal mit der „Raiffeisenbank München eG“, sowie 2012 mit der „Raiffeisenbank Oberschleißheim eG“. Die Firmierung „Münchner Bank eG“ wurde für die fusionierte Genossenschaftsbank beibehalten. 2008 verlegte sie ihren Firmensitz ins Forum Bogenhausen. Sie ist das älteste und mit insgesamt 37 Filialen (Stand 2014) eines der größten genossenschaftlichen Kreditinstituten Bayerns.
Ressource: Historisches Lexikon Bayerns / Münchener Industrie-Bank e.G.m.unbeschr.H.