https://www.researchgate.net/publication/281119464
Durch die Auseinandersetzung mit den Potentialen von informatisch-geschichtlichen Unterrichtsinhalten macht deutlich, dass didaktische Vorteile für den Informatikunterricht vorhanden sind. Die Informatikgeschichte bietet eine umfangreiche und vor allem multiperspektivische Möglichkeit, um bestehende Inhalte des Faches Informatik effizienter und ansprechender zu gestalten bzw. vermitteln als es zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Fall ist. Durch das Aufzeigen der Wurzeln der Disziplin Informatik wird die in Abschnitt A 1 angesprochene »Legitimationsfrage« von Informatikgeschichte positiv beantwortet. […] Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Integration von informatisch-geschichtlichen Anteilen in den Informatikunterricht nicht unreflektiert erfolgen darf. […] Insbesondere am Beispiel »Lokalerkundungen« und »Exkursionen« wird ersichtlich, dass die entsprechenden Methoden der Geschichtsdidaktik zu fachspezifisch sind um sie 1:1 auf den Informatikunterricht übertragen zu können. Die Aufarbeitung von informatisch-geschichtlichen »Schüsselstellen« muss ein grundlegendes Ziel für die Fachwissenschaft Informatik sein. Nur so kann sie ihre historischen Wurzeln und somit Paradigmen definieren. Der Blick in die Geschichte muss mit der Intention erfolgen, die Ursprünge und Entwicklungen der Disziplin Informatik erkennen und aufarbeiten zu wollen.
aus: Alexander Best: Informatikgeschichte im Informatikunterricht unter Berücksichtigung von Erkenntnissen aus der Geschichtsdidaktik, Zul.arb. Münster 2010, S. 77f.