Museumsreport: Localbahnmuseum Bayerisch-Eisenstein – mit virtueller Teilausstellung


http://www.localbahnverein.de/localbahnmuseum.htm

Veröffentlichung der Fotographien mit freundlicher Erlaubnis des Localbahnmuseums Bayerisch-Eisenstein

I. Der Museumsgedanke

Bereits 1976 wurde im Verein die Idee eines Lokalbahnmuseums geboren und an Behörden sowie an die Öffentlichkeit herangetragen. Auf dem ehemaligen Gelände der Localbahn AG in München-Thalkirchen sollte das Museum entstehen. Der Standort schien deshalb so gut geeignet, weil die Betriebsanlagen und Gebäude noch weitgehend vorhanden waren. Auch ein historischer Betrieb auf der stillgelegten Teilstrecke der Isartalbahn schien möglich zu ein.

Trotz laufender Vorstöße des Vereins gemeinsam mit dem Arbeitskreis Kulturelles München und dem Münchner Forum ließen sich keine konkreten Ergebnisse erzielen. Da für die im Aufbau befindliche Fahrzeugsammlung eine dauerhafte Unterbringung gefunden werden mußte, beschloss der Vorstand im Jahr 1978, sich um den Lokschuppen in Bayerisch-Eisenstein zu bemühen. Das hier vorgefundene Esemble von 1877 bot eine hervorragende Alternative zur ursprünglichen Planung, steht unter Denkmalschutz und ist inzwischen mit tatkräftiger Hilfe der Zuschussgeber restauriert worden und als Museum im Betrieb.

Quelle: Ausstellungstext „Der Träger des Museums“; © Bayerischer Localbahnverein e.V.

II. Die Lokstation Bayerisch Eisenstein

Da Bayerisch-Eisenstein Grenzbahnhof ist, wurden hier die Lokomotiven gewechselt. Die bayerischen Maschinen kamen vom Bahnbetriebswerk Plattling herauf. Sie mussten in Eisenstein mit Kohle und Wasser versorgt, gedreht, sowie für die Rückfahrt vorbereitet werden und übernachteten teilweise hier. Hierzu wurde 1877 der Lokschuppen zusammen mit dem Bahnhof und den übrigen Gebäuden nach Plänen der Bayerischen Ostbahn Gesellschaft errichtet. Auch auf der böhmischen Seite entstand ein entsprechendes Betriebswerk, wo die Lokomotiven aus Klattau versorgt wurden.

Im Laufe seines Bestehens wurde der Lokschuppen mehrmals umgebaut, weil die Gleislänge im Rundhaus für die immer größer werdenden Lokomotiven nicht mehr ausreichte. Dies ist am dargestellten Grundriss deutlich erkennbar. Das wesentliche Langhaus wurde später als Bahnmeistermagazin genutzt. Im Dachraum des Lokschuppens sind drei Wassertanks mit einem Fassungsvermögen von 55 m3 eingebaut, die aus einer Quelle am gegenüberliegenden Hang gespeist wurden. Ferner enthält das Obergeschoss zwei Wohnungen für örtliche Eisenbahnbedienstete, deren Aufgabe die Betreuung und Wartung der Lokomotiven während des Aufenthalts in der Lokstation war.

Quelle: Ausstellungstext „Localbahnmuseum Bayrisch Eisenstein“; © Bayerischer Localbahnverein e.V.

III. Teilausstellung: „Waldbahn-Momente“

Dr. Wolfgang Baierl, Jahrgang 1958, ist von Beruf Unfallchirurg, wohnt in Deggendorf und ist am dortigen Klinikum seit 1984 beschäftigt. […] An einerr Fülle von Aufnahmen, die in relativ kurzer Zeit an seiner Hausstrecke entstanden waren, konnte dem überaus interessiertem Publikum 1996 eine umfangreiche Ausstellung im Bürgerspital in Plattling dargeboten werden. In aktualisierter und erweiterter Form kann die „Reise in Bildern“ künftig im Localbahnmuseum in Bayerisch-Eisenstein unternommen werden. 

Anliegen der hier gezeigten Fotografien soll nicht eine Darstellung verschiedener Arten von Schienenfahrzeugen sein. Die Typenvielfalt der Dampflokzeit und der frühen Bundesbahnära ist ja ohnehin für immer verloren! Diese Bilder leben vom atmosphärischen Reiz des Bahnwesens, der auch in unseren Tagen praktisch vor der Haustüre sichtbar ist. Sie zeigen Schienen, Züge, Signale und Bahnarchitektur lebendig und in ästhetischer Harmonie mit Landschaften und Stadtbildern, Wetter- und Zeitzyklen. 

Quelle: Ausstellungstext „Zur Entstehung der Ausstellung ‚Waldbahn-Momente'“; © Bayerischer Localbahnverein e.V. / Dr. Wolfgang Baierl

IV. Summa summarum

Die hier gezeigten Fotographien bieten nur einen Bruchteil dessen, was das Lokalbahnmuseum zu bieten hat. Insbesondere weitere Fahrzeuge und hierbei insbesondere Dampflokomotiven können von Fans und Fachleuten gleichermaßen bewundert werden. Für alle Gäste der Region Bayerischer Wald, die zugleich eine minimale Affinität zur Eisenbahn haben, ist der Besuch im Lokalbahnmuseum ein ‚Muss‘. Diese Ausstellung bietet alles, was das Eisenbahnerherz begehrt und auch noch manches darüber hinaus.

Zeitpunkt des Museumsbesuchs:
September 2016

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