Ein jeder Selbstmord ist ein Selbstmord zu viel. Beim Schienensuizid kommt erschwerend hinzu, dass er ganz im Sinne eines erweiterten Selbstmordes auch Unbeteiligte wie insbesondere Zugführer, Rettungskräfte und Passanten nachhaltig beeinträchtigt. Auf der Suche nach den Hintergründen kommen neben journalistischen Recherchen auch wissenschaftliche Studien zutage.
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/5403/
Die Analysen der Untersuchung zeigen deutliche zeitliche Asymmetrien von Bahnsuiziden, die von saisonalen Faktoren beeinflusst sind, und machen auf Hochrisiko-Zeiten suizidalen Verhaltens aufmerksam. Gefundene temporale Muster, regionale und lokale Unterschiede im Suizidaufkommen sowie exakt lokalisierbare Streckenabschnitte als Hochrisiko-Orte über beide Geschlechter hinweg sollten bei Präventionsmaßnahmen Beachtung finden. Fast 10% aller suizidalen Ereignisse im Bahnbereich enden nicht fatal und die Fatalität suizidalen Verhaltens ist mit dem Geschlecht des Opfers assoziiert.
https://mediatum.ub.tum.de/?id=602526