Museumsreport: Besucherzentrum Welterbe Regensburg


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Das aus Investitionsmitteln des Bundes und der Europäischen Union finanzierte Ausstellungszentrum zeigt in diachroner und synchroner Betrachtung verschiedene Aspekte der Geschichte Regensburg. Es liegt direkt an der Steinernen Brücke und ist etwa 20 Gehminuten vom Hauptbahnhof bzw. knapp 10 Gehminuten vom historischen Zentrum entfernt. Die Austellungsflächen erstrecken sich auf zwei Stockwerke, wobei der quantitaive und qualitative Schwerpunkt auf der zweiten Ebene zu finden ist. Die Öffnungszeiten sind mit 10 bis 19 Uhr durchaus arbeitnehmerfreundlich; der Eintritt ist zudem frei. In unmittelbarer Nähe befindet sich mit der ‚Historischen Wurstküche‘ darüber hinaus eine Möglichkeit zur durchaus empfehlenswerten kulinarischen Stärkung, wobei die Preise eher einer touristischen Kragenweite entsprechen.

Kernstücke der Ausstellung sind zweifelsohne die multimedialen Angebote: Ein nach Epochen aufgeteilter Film bietet einen Gang durch die Geschichte der Stadt, wobei vor der Leinwand auf ein Modell Regensburg die jeweiligen Stadtgrenzen und -zentren projiziert werden. So kann ein jeder Besucher sich den jeweiligen Referenzrahmen der abgespielten Filme plastisch vorstellen. Besonders liebevoll ist im Stil eines historischen Comics eine Projektion aufgestellt, welche das alltägliche Leben einer mittelalterlichen / frühneuzeitlichen Stadt zeigt. Seien es Hinsichtungen an der Steinernen Brücke durch Ertränken, handeltreibende Schiffe oder schlichtes Alltagsgeschehen — die Projektion zeigt alle Lebenslagen in zwar verharmlosend stilisierter, aber trotzdem aufschlussreicher Form.

Die Ausstellung beheimatet auch zahlreiche Exponate und Schautafeln, wobei der interessierte Besucher eine Miniaturkarte in Form eines Abrisszettels mitnehmen und sich somit gleich auf den Weg zu behandelten Stätten der Stadtgeschichte machen kann. Eine virtuelle Bibliothek wendet sich an die Besucher, welche noch mehr über Regensburg erfahren möchten. Terminals stellen vielfältige Informationen zu aktuellen und geschichtlichen Themen zur Verfügung. Ein Infostand bietet weiterführende Informationen mit Flyern sowie umfassendere Literatur und Giveaways zum Kauf an. Wer die gesamte Ausstellung aufmerksam und umfassend besuchen möchte sollte ein bis zwei Stunden Zeit mitbringen. Insgesamt eine sehr lohnende und museumspädagogisch fortschrittliche, aber nicht technologisch aufdringliche Dauerausstellung.

Zeitpunkt des Museumsbesuchs:
August 2014

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