Museumsreport: Residenzschloss Heidecksburg in Rudolstadt/Thüringen


http://www.heidecksburg.de

Die Heidecksburg im thüringischen Rudolstadt ist ein prachtvolles Barockschloss aus dem 18. Jahrundert. Während die Burg im Hochmittelalter noch den Grafen von Orlamünde gehörte, wurde sie 1340 von den Schwarzburger Grafen erworben und schließlich 1574 Stammsitz der Grafen und späteren bis 1918 regierenden Fürsten von Schwarzburg Rudolstadt. Das dort untergebrachte Thüringer Landesmuseum Heidecksburg bietet neben Einblicken in die Fest-, Arbeits- und Schlafsäle des Schlosses mit rococo en miniature Einsichten in eine mühevoll dem 18. Jahrhundert durch Miniaturen nachempfundene Phantasiewelt. Darüber hinaus stehen Dauerausstellungen zur Schwarzburgischen Geschichte, ein Naturhistorisches Museum sowie eine Porzellan- und Gemäldegallerie bereit. Sie können im Rahmen dieser Kurzbesprechung nicht einzeln betrachtet werden, sind allerdings auf den Seiten der Heidecksburg einzeln vorgestellt.

Die Heidecksburg ist von Erfurt und Jena eine Wegstrecke von ca. 40 km entfernt, während aus Gera ungefähr 70 km zurückzulegen sind. Als Parkmöglichkeit bietet sich der Bahnhof an. Von dort erreicht man nach einem kleinen Spaziergang durch die Rudolstadter Altstadt und einem kurzen Aufstieg nach insgesamt einer knappen halben Stunde die Heidecksburg. Das Museum ist in der Sommerzeit von 10 bis 18 Uhr sowie in der Winterzeit von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Preise für Einzelkarten erreichen je nach Kombination der enthaltenen Ausstellung bis zu 9 €, wobei auch Gruppentarife möglich sind. Hauptpunkt des Museumsbesuchs ist die etwa 45 Minuten dauernde Führung durch die Säle des Schlosses, wobei die Fortbewegung in den aus konservatorischen Gründen verordneten Rutschpantoffeln sich streckenweise mühselig gestaltete und die museumspädagogische Zielsetzung der Führung geschärfter hätte sein können.

Ein absolutes Muss ist für jeden Besucher der Heidecksburg an Gang durch die Ausstellung rococo en miniature. Ausgehend von einer Phanatasiewelt haben die beiden Schöpfer der Ausstellung maßstabs- und detailgetreue Szenerien aus der Zeit des Rococo nachgebildet. Hierbei sind sowohl Schlösser als auch Gärten und Einzelhandlungen zu sehen, die einen authentischen Einblick in die Zeit des 18. Jahrhunderts bieten. Die Phantasie der Königreiche Pelarien und Dyonien spielt sich hierbei nicht nur auf der Oberfläche ab, da zu allen Monarchen Stammbäume existieren und auch echt gelaufene Briefe der als Könige handelnden Schöpfer die Ausstellung bereichern. Das dazugehörige Internetangebot unter rococoenminiature.heidecksburg.de bietet neben weiteren Hintergrundinformationen zum Projekt und seinen Schaffern auch eine zoombare Karte der beiden Königreiche.

Zeitpunkt des Museumsbesuchs:
April 2014

Unveränd. Zweitpubl. v. einsichten [17.06.2014], http://www.einsichten-online.de/2014/06/5171

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