sliusica ferrivia Nr. 3 [11.05.2014]
PRESSEMITTEILUNG Nr. 3 DER INITIATIVE VABOSH
Wie mag er wohl im Jahre 1858 bei der Eröffnung der Strecke München-Regensburg ausgesehen haben? Auch wenn uns aus dieser Zeit keine Fotographien überliefert sind, so kann eines doch als gesichert gelten: Der Alte Bahnhof wurde gerade in Betrieb genommen und wird daher keine derart gravierenden Verfallserscheinungen gezeigt haben, wie dies gegenwärtig der Fall ist. Denn obwohl die deutsche Bahn das geschichtsträchtige Gebäude seid Jahren leer stehen lässt, unternimmt sie nichts — und das ist der eigentliche Skandal an dieser Geschichte — um die Bausubstanz zu erhalten und der Bedeutung des Gebäudes für das historische Ortsbild durch geeignete Renovierungsarbeiten gerecht zu werden.
Das Gebäude selbst hat bereits einige Epochen deutscher und bayerischer Geschichte miterlebt. „Es ist eine Schande, dass ein derart geschichtsträchtiges Gebäude ungestraft vor unseren Augen verfallen darf“, sagt der Historiker Andreas C. Hofmann. Im Jahre 1858 waren auf der einen Seite Persönlichkeiten wie der spätere Reichspräsident Friedrich Ebert noch nicht einmal geboren und hatten auf der anderen Seite — wie Klaus Bachhuber in einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung Ende Januar diesen Jahres trefflich feststellte — ältere Fahrgäste noch Napoleon erlebt. Der Alte Bahnhof hat glücklicherweise zwei Weltkriege weitgehend unbeschadet überstanden und war bis 1972 im Betrieb der damaligen Bundesbahn.
Den gegenwärtigen Zustand des Gebäudes dokumentiert eine Fotostrecke des aus einer Eisenbahnerfamilie stammenden Eisenbahnfreundes Werner Hofmann von März diesen Jahres, die auf der Seite der Initiative ‚Verrückter Alter Bahnhof Oberschleißheim‘ einsehbar ist (http:// www.vabosh.de/aktuelles3.php). Die Aufnahmen zeigen, dass das Gebäude mit Graffitis besprüht ist und die Außenfassade erkennbare Schäden zeigt. Auch die Überdachung der Wartehalle hat deutliche Verfallserscheinungen zu beklagen. Ein untragbarer Zustand für das 155 Jahre alte Gebäude!
Die Initiative „Verrückter Alter Bahnhof Oberschleißheim“ um Andreas C. Hofmann, Anke Schuster, Walter Klar, Ute Litters-Wagatha, Karin Schulze und die ehemalige Dritte Bürgermeisterin Irene Beck hat den Erhalt des Alten Bahnhofs und seine Nutzbarmachung für die Öffentlichkeit als Ziel.
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