Museumsreport: Leuchtenburg bei Seitenroda/Thüringen


http://www.leuchtenburg.de

„Die Königin des Saaletals“ wurde sie streckenweise genannt — die Leuchtenburg im thüringischen Seitenroda. Die von einer Stiftung bürgerlichen Rechts getragene um 1200 errichtete Leuchtenburg, die nun eine Museumsstätte beheimatet, hat allerdings weitaus mehr als ihre Aussicht zu bieten. Die Ausstellungen im Einzelnen vorzustellen würde den Rahmen einer Kurzbesprechung bei weitem sprengen. Hierfür sei auf die genau so ausführliche wie vorbildhafte Internetpräsenz verwiesen, welche die unterschiedlichen Nutzungsarten der Leuchtenburg als Sitz der sächsischen Adelsgeschlechts der Lobdeburger, Schwarzburger und Wettiner (13. / 14. Jhd.), als Verteidungsbastion und Sitz verschiedener Ämter (15. / 16. Jhd.), als Zucht-, Armen- und Irrenhaus (18. / 19. Jhd.) sowie schließlich Begegnungsstätte (20. Jhd.) lebhaft verdeutlichen.

Die Leuchtenburg liegt etwa 20km von Jena, über 40km von Erfurt bzw. 60 km von Gera entfernt und eignet sich daher bestens für Tagesausflüge in die Region. Die Parksituation ist als eher entspannt zu bezeichnen, da die Leuchtenburg wegen ihrer ausgesprochen ländlichen Lage nur wenig Laufkundschaft zu verzeichnen hat. Die Öffnungszeiten sind mit 9 bis 19 Uhr im Sommer- sowie 10 bis 17 Uhr im Winterhalbjahr im Vergleich zu anderen Museumsstätten durchaus großzügig. Ebenfalls großzügig schlagen leider mit 9,90 € auch die Eintrittskarten zu Buche, wobei es Ermäßigungen (8,90 €) für Schüler, Studenten, Schwerbehinderte und Arbeitslose gibt — für Minderjährige kostet der Eintritt 6,80 €. Es ist anzufügen, dass der Eintritt sich auf die Burg sowie alle Ausstellungen bezieht und Sondergebühren somit nicht anfallen.

Burg und Ausstellungen selbst sind in ihrer museumspädagogischen Zielführung außerordentlich lebendig gestaltet und laden zum „Mitmachen“ ein. Anders als die Bezeichnung einer „Ausstellung“ vermuten ließe, erwarten den Besucher beispielsweise ein Wasserförderrad, in welches er selbst einsteigen kann, eine Tiefseeprojektion für das Umfeld ausgestellter unterwasserarchäologischer Fundstücke oder ein Film über die Nutzung der Leuchtenburg beispielsweise als Zucht- und Irrenhaus. Der im Film gezeigte damals für Selbstmorde genutzte Brunnen kann im Original betrachtet werden. Der (bewusst) nicht ganz stilgetrau angebaute Museumsshop bietet neben Infomaterial auch eine kleine Auswahl an (wohlgemerkt durchaus genießbaren) Speisen und bietet eine majestätische Aussicht auf das Saaletal.

Zeitpunkt des Museumsbesuchs:
Januar 2014

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