http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=4834
Die westdeutsche Schulgeschichte nach 1945 wurde bisher zu großen Teilen als Geschichte gescheiterter schulpolitischer Reformen geschrieben. Die Fokussierung auf die Bildungspolitik und die äußeren Strukturen des Bildungssystems legte diese Deutung nahe. Neuere Arbeiten betonen hingegen die internen Wandlungsprozesse des Schulwesens, modifizieren damit die Deutung der 1950er-Jahre als einer Phase der „Restauration“ und heben auch langfristige Effekte der alliierten Schulpolitik hervor. […] Obwohl es Konsens sei – so die Veranstalter –, dass die deutsche Schulgeschichte nach 1945 nur unter Berücksichtigung ausländischer Akteure verstanden werden könne, und die Geschichtswissenschaft seit geraumer Zeit eine transnationale Perspektive verfolge, sei die Schulgeschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bisher vor allem innerhalb nationalstaatlicher Grenzen betrachtet worden.
Text: Einleitung zum o.g. Tagungsbericht