Archivreport: Geheimes Hausarchiv München


http://www.gda.bayern.de/archive/hauptstaatsarchiv/1

Eine archivrechtliche Besonderheit stellt das Geheime Hausarchiv München dar, welches organisatorisch eine Abteilung des Bayerischen Hauptstaatsarchivs ist. Aufgrund der Vermögensauseinandersetzung zwischen dem Bayerischen Staat und dem vormaligen Königshaus aus dem Jahre 1923 (http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44496) handelt es sich bei den Beständen des Geheimen Hausarchivs um Akten zur Geschichte des königlichen Hauses oder von dessen Angehörigen übergebene Akten. Diese befinden sich im Privatbesitz des Wittelsbacher Ausgleichsfonds (http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44649) oder von Mitgliedern des königlichen Hauses und werden vom Freistaat Bayern verwaltet. Zur Benutzung der Bestände ist in der Regel die Zustimmung des Chefs des Hauses Wittelsbach erforderlich; sie wird im Rahmen des Benutzungsantrages erteilt und dürfte im Regelfall keine Hürde darstellen.

Nach Erteilung dieser Zustimmung kann mit der Nutzung der Bestände begonnen werden, wobei eine Bearbeitung von ursprünglich nicht beantragten Beständen eines neuen Antrags bedarf, welcher allerdings auch vom Leiter des Geheimen Hausarchivs erteilt werden kann. Bei der Erwägung eines Archivbesuchs ist es von Bedeutung, dass das Geheime Hausarchiv nicht nur die Nachlässe der bayerischen Könige enthält, sondern 1799 errichtet wurde, um die Rechtsverhältnisse des Hauses Wittelsbach zu dokumentieren (vgl. ausf. http://www.gda.bayern.de/archive/hauptstaatsarchiv/31). Da die Nutzung der Findmittel ebenfalls von der o.g. Zustimmung abhängig ist, wird ein Besuch des Archivs ohnehin erst nach entsprechender Voranfragen möglich sein. Es sei an dieser Stelle eingefügt, dass das Archivpersonal – hier am Beispiel des Nachlasses Ludwig I. – über eine beeindruckende Detailkenntnis des Bestandes verfügte.

Hinderlich sind hingegen die eingeschränkten Öffnungszeiten, da das Geheime Hausarchiv nicht im Hauptgebäude des Bayerischen Hauptstaatsarchivs untergebracht ist und die Akten – vermutlich aus den Gründen der eingeschränkten Nutzerzulassung – nicht im großen Lesesaal bereitgestellt werden. Die Findmittel können zu den üblichen Öffnungszeiten des Archivs eingesehen werden, wobei es sich wegen der teils undurchsichtigen Bestände- und Signaturenstruktur empfiehlt, die Beratung des Archivpersonals in Anspruch zu nehmen. Da das Geheime Hausarchiv sich am Heimatstandort des Verfassers befindet, können keine Erfahrungsbericht über Unterkünfte gegeben werden. Für eine schnelle Pause empfiehlt sich der Gang zur Cafeteria der naheliegenden Bayerischen Staatsbibliothek (http://www.bsb-muenchen.de/StaBi-Cafe.2835.0.html).

Zeitpunkt des letzten Archivbesuchs
Sommer 2010

Zeitpunkt der Archivreise:
September 2006 (Erstbesuch) / April 2010

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