Wissenschaftsgeschichte an der LMU


Zu Zeiten des sogenannten Stoiber-Einzugs war es um die Wissenschaftsgeschichte an der LMU München schlecht bestellt. Die C3 Professur (vormals C4 Prof. Laetitia Boehm) fiel bereits der ersten Einsparwelle zum Opfer, als auch der Lehrstuhl für Geschichte der Naturwissenschaften von Prof. Menso Folkerts als Verfügungsmasse gehandelt wurde. Es schien, als würde sich der Standort München mit seinem Münchener Zentrum für Wissenschaftsgeschichte aus LMU, TU, UniBw und Deutschem Museum sukzessive von dieser Teildisziplin trennen.

Etwa ein halbes Jahrzehnt später sind die Karten neu gemischt. Die von der Staatsregierung 2004 eingesetzte Mittelstraß-Kommission empfahl ausdrücklich die Beibehaltung der Wissenschaftsgeschichte in München und der 50/40/10 Strategieprozess an der LMU brachte sogar ein zusätzliches interdiszipinäres Zentrum „TransFormationen des Wissens“ hervor. In diesem 50/40/10 Prozess wurde es den Fakultäten abverlangt 10% ihrer Stellen der Hochschulleitung als Verfügungsmasse zu benennen. Im Rahmen eines Wettbewerbs zwischen den Fakultäten wurden diese Stellen diesen zur Finanzierung interdisziplinärer Zentren zurückzugeben. So fällt die Ausschreibung der W3-Professur für Wissenschaftsgeschichte (http://www.uni-muenchen.de/aktuelles/stellenangebote/profs/w3_wissgeschichte.html) in einen Zeitraum, in welchem die LMU München Stellenbewerbern einiges zu bieten hat. Auch wenn das fach Geschichte von dem mittlerweile abgeschlossenen Strategieprozess profitierte und es seine fachliche Breite wird halten können, bleibt zu hoffen, dass dies nicht auf Kosten kleiner anderer Fächer geschehen muss.

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